5. Mai 2024

Seoane fordert von Weigl mehr Zweikampfhärte ein

Borussia Mönchengladbach will in dieser Saison einen Fußball zeigen, mit dem sich die Fans identifizieren können. Julian Weigl will als Vize-Kapitän vorangehen. Doch Veränderungen innerhalb der Mannschaft sind notwendig – auch bei erfahrenen Profis wie Julian Weigl.

Julian Weigl ist Vize-Kapitän neben Florian Neuhaus und hinter dem etatmäßigen Spielführer Jonas Omlin. Gleich zwei relativ neue Spieler gehen nun auch nach Außen hin sichtbar voran. »Ich glaube, dass Jonas Omlin und ich beide den Hunger ausstrahlen, hier etwas anschieben zu wollen«, erklärt Julian Weigl in einem Interview mit der Rheinischen Post (RP-Plus). »Wir haben den Laden ja auch nicht umgekrempelt, sondern einfach Bock auf diese Aufgabe vermittelt.«

Dass aktuell berechtigt viel vom ‚neuen Geist‘ die Rede ist, bekräftigt Weigl. »Es ist wirklich so«. Mit den neuen und jungen Spielern habe man eine Mannschaft zusammen, in der »alle an einem Strang ziehen«. Es wäre zwar klar, dass es kein Spaziergang durch die Saison werden wird, aber das Vertrauen auf das Neue, »das auch der Trainer verkörpert« sei da. Am Beispiel von Nathan Ngoumou zeige sich die Entwicklung, die in den vergangenen Wochen stattgefunden hat. »Er strotzt vor Spielfreude und durch das vermehrte Umschalten kann er sein Tempo richtig einbringen.«

Laut Weigl kann eine »richtig geile Mannschaft« entstehen

Die Auswahl der neu hinzugekommenen Spieler begrüßt Julian Weigl ausdrücklich. »Du willst Jungs im Klub haben, die ihn nicht nur als Übergangstation sehen und in einem Jahr schon woanders sein wollen.« Weigl glaubt, dass bei Borussia eine »richtig geile Mannschaft« entstehen kann. »Ich glaube, die Fans registrieren, dass wir alles raushauen wollen auf dem Platz.«

»Wichtig ist, dass wir eine Art und Weise zeigen, mit der sich die Leute identifizieren können«, stellt der 27-Jährige klar. Dazu gehört auch, dass die Spielanlage geändert wird und mehr Galligkeit auf den Platz kommt. Was ebenfalls Julian Weigl selbst betrifft. »Wir haben öfter darüber gesprochen, dass ich härter in die Zweikämpfe gehen muss«, beschreibt Weigl die Erwartungen von Gerardo Seoane. Er soll dann direkt den Blick nach vorn richten und – sofern es die Situation erlaubt – auch bis in den Strafraum vorrücken. Die Besetzung der Box wurde als eines von vielen Problemfeldern der Borussia in der vergangenen Jahren ausgemacht. 

»Die Karten sind neu gemischt, für alle«

Ein Alles-oder-Nichts-Pressing, wie es seinerzeit Jürgen Klopp in Dortmund oder später das RB-Franchising populär gemacht hat, wird es in Gladbach nicht geben. Es sei, so Weigl, die Aufgabe als Team, auch mal geduldig im Block auf den richtigen Moment zu warten, um das Pressing auszulösen. Grundsätzlich soll in Gladbach demnach künftig ein facettenreicherer und weniger ausrechenbarer Fußball gespielt werden. 

»Die Karten sind neu gemischt, für alle«, sagt Weigl. Auch er muss – Erfahrung und Vize-Kapitänsamt hin oder her – um seinen Platz kämpfen. Sobald Manu Koné wieder fit ist, könnte je nach Gegner auch die Besetzung Neuhaus-Koné erste Wahl sein. Und auch Christoph Kramer sollte man nicht vergessen, der sich gewiss nicht ohne Weiteres in die zweite Reihe drängen lässt. Doch zunächst wartet der Ligaauftakt in Augsburg, was zu einer ersten Bewährungsprobe für die ‚neue Borussia‘ wird. »Da wird gleich vieles auf uns zukommen, mit dem wir vergangene Saison einige Probleme hatten«, sagt Weigl. Auf die Lösungsansätze darf man gespannt sein.

von Redaktion TORfabrik.de | Foto: Norbert Jansen – Fohlenfoto