3. Mai 2024

Bayern kommt – »Körperbetonter als gegen Leverkusen«

Borussia Mönchengladbach empfängt zum Topspiel am Samstag (18.30 Uhr) den FC Bayern München im ausverkauften Borussia-Park. Eigentlich sind das traditionell sichere drei Punkte für die Fohlen, doch diesmal gibt es daran nicht nur leise Zweifel. Die harte Landung gegen Leverkusen wirkt nach und jetzt fällt auch noch Jonas Omlin aus.

Noch ist das Transferfenster einen Spaltbreit offen und auch bei Borussia Mönchengladbach hat sich etwas getan. Die Verpflichtung von Jordan Sibatcheu wurde am Donnerstag bekannt gegeben. Der Angreifer kommt von Union Berlin zunächst für ein Jahr auf Leihbasis, wobei sich die Borussen eine Kaufoption gesichert haben. »Es ist gut, dass es mit der Leihe geklappt hat«, sagt Borussias Trainer Gerardo Seoane. »Er ist ein physischer und kopfballstarker Stürmer, der sich in der Box wohlfühlt«.

Seoane kennt Jordan aus der gemeinsamen Zeit bei Young Boys und da der 27-Jährige bereits am Donnerstag mit der Mannschaft trainierte, dürfte ihm ein Kaderplatz gegen die Bayern sicher sein. »Er kennt die Liga und benötigt keine lange Eingewöhnungszeit«, sagt Seoane. Der Coach sieht Jordan »als eine gute Alternative als Stoßstürmer« zu Čvančara. Gleichzeitig kann sich Seoane auch vorstellen, dass beide zusammen auf dem Platz stehen. »Tomáš kann auch auf die Seite ausweichen«. 

»Dem Gegner nicht die Tiefe anbieten«

Mit Jordan hat Borussia die offene Planstelle im Sturmzentrum besetzt, ansonsten bleibt der Kader vor dem Deadline-Day unverändert. Auszuschließen ist nicht, dass sich auf den letzten Drücker doch noch etwas bewegt, aber auf das anstehende Topspiel gegen die Bayern wird das keinen größeren Einfluss mehr haben. Die Vorfreude auf den echten Clásico der Bundesliga ist doch ein wenig getrübt, nachdem die Borussen am letzten Wochenende von Bayer Leverkusen so deutlich ihre Grenzen aufgezeigt bekommen haben.

Gegen die Bayern muss vor allem im Kollektiv eine Steigerung her, sonst wird es die nächste Abreibung geben. »Wir müssen kompakter stehen, nicht so viele Räume zwischen den Linien anbieten und kleinere Abstände haben«, zählt Seoane auf. »Auch in der Konterabsicherung müssen wir uns verbessern. Wenn wir überspielt werden, müssen wir schneller hinter den Ball kommen, um dem Gegner nicht die Tiefe anzubieten«. Und, ganz wichtig, »die Zweikämpfe körperbetonter als gegen Leverkusen führen.«

Netz fehlt weiterhin – Nicolas als Omlin-Ersatz?

Ob dieses Vorhaben mit größeren Veränderungen in der Startelf verbunden sein wird, behielt Gerardo Seoane zwei Tage vor dem Spiel für sich. Klar ist, dass Luca Netz wegen muskulärer Probleme keine Alternative ist und darüber hinaus die Spieler, die gegen Leverkusen zur Verfügung standen, auch gegen den Rekordmeister bereit sein dürften. Mit Ausnahme von Jonas Omlin, dem eine Schulter-OP droht, auch wenn sich Seoane am Donnerstag nicht festlegen wollte und auch eine konventionelle Behandlung nicht ausschloss. Fakt ist, dass Omlin auf jeden Fall am Samstag kein Thema ist. 

Wer stattdessen zwischen den Pfosten stehen wird, ließ Seoane offen. Vieles spricht für Moritz Nicolas, der in den bisherigen Pflichtspielen die Nummer 2 war. Etwas anderes würde wenig Sinn ergeben, wenn man zum einen von den Qualitäten des 25-Jährigen überzeugt ist und zum anderen die Philosophie der Durchlässigkeit auch auf der Torhüterposition mit Leben füllen will. Jan Olschowsky dürfte sich, nachdem er den Großteil der Vorbereitung verpasst und zuletzt bei der U23 nicht überzeugt hatte, gedulden müssen. Egal wer letztlich im Tor stehen wird – auf alle Borussen wartet eine große Herausforderung, an der sie gemeinsam wachsen können.

von Marc Basten – TORfabrik.de | Foto: Norbert Jansen – Fohlenfoto