26. April 2024

Einwurf: Borussia ohne Chance gegen Manchester City

Das Hinspiel im Achtelfinale der Champions League war für Borussia Mönchengladbach sehr ernüchternd. Ein Klassenunterschied wurde deutlich, vor allem weil Borussia zum wiederholten Mal im letzten Drittel erschreckend harmlos blieb.

Es fällt nicht leicht, die Premiere von Borussia Mönchengladbach in der K.o.-Runde der Champions-League richtig einzuordnen. Schließlich ging es gegen Manchester City, die momentan formstärkste Mannschaft auf dem Planeten. Die Qualität, über die der mit Scheich-Milliarden gepimpte Klub auf jeder Position in doppelter und manchmal dreifacher Ausfertigung verfügt, ist einfach überragend. Gegen dieses Team würde Borussia Mönchengladbach selbst in der optimalen Verfassung nur minimale Außenseiterchancen haben.

Nun ist es leider so, dass Gladbach von einer optimalen Verfassung in diesen Tagen ziemlich weit entfernt ist. Insofern stand zu befürchten, dass die Borussen gegen Manchester City so richtig unter die Räder kommen könnten. Ein solches Debakel wurde es zum Glück nicht. Zum einen, weil die Gladbacher konzentriert und bereitwillig gegen den Ball arbeiteten. Zum anderen, weil es Guardiolas Mannen dabei beließen, geduldig ihren Stiefel herunterzuspielen und einfach auf die Tore zu warten, die irgendwann zwangsläufig fallen mussten.

Die Performance in der Offensive war erschreckend harmlos

Der Knackpunkt war das Ballbesitzspiel der Borussen. Der Ansatz, mit flachen Kombinationen hinten heraus zu spielen, hatte durchaus Sinn und Verstand. Tatsächlich gab es mehrere Situationen, in denen man über drei, vier Stationen gefällig die ersten Linien von City überwinden konnte. Doch sobald sich die Borussen der gegnerischen Hälfte näherten oder sogar die Mittellinie überschritten, gerieten sie sichtlich in Panik. Es wurde überhastet abgespielt, technische Unsauberkeiten reihten sich aneinander und insgesamt war die Performance in der Offensive erschreckend harmlos.

Weil man keine Nadelstiche setzen konnte und hinten zweimal einer durchrutschte, war es ein ziemlich ernüchternder Abend in Budapest. Keine 40 Prozent Ballbesitz, keine Ecke, keine Freistoßflanken und der erste Schuss aufs Tor in der 92. Minute – das ist selbst für einen Underdog, der ja eigentlich nichts zu verlieren hat, sehr wenig. Hängen bleiben wird vom ersten Achtelfinalspiel in der Königsklasse kaum etwas. Ja, es hätte schlimmer kommen können. Aber etwas mehr Mut und Entschlossenheit hätten auch nicht geschadet.

von Marc Basten – TORfabrik.de