29. März 2024

2:2! Borussia holt einen Punkt bei Inter Mailand

Borussia Mönchengladbach hat zum Start in die Champions League mit dem 2:2 bei Inter Mailand einen Achtungserfolg erreicht. Für die Fohlenelf trafen Bensebaini per Foulelfmeter und Hofmann, für Inter markierte Lukaku einen Doppelpack.

Marco Rose nahm beim ersten Champions-League-Spiel von Borussia Mönchengladbach seit fast vier Jahren zwei Veränderungen in der Startelf gegenüber dem Remis gegen den VfL Wolfsburg vom letzten Wochenende vor. Alassane Plea kehrte nach ‚Babypause‘ zurück, zudem begann Ramy Bensebaini. Dafür nahmen Lars Stindl und Oscar Wendt auf der Bank Platz.

Die Borussen starteten sehr konzentriert in die Partie, gingen früh drauf und setzten Inter unter Druck. Zwei, drei Ballgewinne in den ersten Minuten waren vielversprechend, auch wenn sie nicht zu Abschlusssituationen führten. Doch schon bald rückten die Gladbacher eine Reihe weiter nach hinten und die Gastgeber kamen langsam aber sicher in den Rhythmus.

Gladbach verteidigt gut, aber die Offensive ist nur ein laues Lüftchen

Die Fohlen arbeiteten intensiv und aufmerksam gegen den Ball und ließen der hochkarätig besetzten Offensivabteilung der Italiener nur wenig Stiche. Optisch war Inter überlegen, doch die Borussen verteidigten es gut. Es gab ein paar Halbchancen für die Gastgeber, aber so richtig kribbelig wurde es nur bei zwei Gelegenheiten: Einmal rettete Kramer bei einem Abschluss von Eriksen (21.) und in der 41. Minute tanzte Lukaku durch den Gladbacher Strafraum, sein Schuss durch die Beine von Elvedi strich knapp am langen Pfosten vorbei.about:blank

Auf der anderen Seite war das Gladbacher Offensivspiel nicht mehr als ein laues Lüftchen. Das lag vornehmlich an vielen Ballverlusten und Ungenauigkeiten, je näher man dem gegnerischen Strafraum kam. Von der Angriffswucht, die mit Thuram, Embolo und Plea nominell auf dem Platz stand, war nicht viel zu sehen. So gab es – bis auf zwei halbe Torannäherungen in der Schlussphase der ersten Halbzeit – keine gefährlichen Aktionen im Strafraum der Italiener.

Lukaku trifft zur Führung – Bensebaini gleicht mit perfekt geschossenem Elfmeter aus

Nach dem Seitenwechsel erwischte Inter den besseren Start und ging in der 49. Minute in Führung. Vidal spielte einen Diagonalball in den Gladbacher Strafraum, der eingewechselte Martinez köpfte den Ball in die Mitte. Dort gab es zunächst keinen Abnehmer, aber d’Ambrosio brachte die Kugel noch vor der Grundlinie zurück ins Getümmel. Darmian leitete, noch leicht abgefälscht von Kramer, vor die Füße von Lukaku weiter, der freistehend einnetzte.

Das war ein Wirkungstreffer für die Borussen, die gut zehn Minuten brauchten, um sich wieder richtig zu sortieren. Inter verpasste es in dieser Phase, vorzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Erst nach und nach fanden die Borussen wieder in die Spur – auf einen Torabschluss warteten sie allerdings weiterhin. Bis zur 63. Minute, denn da durfte Ramy Bensebaini vom Elfmeterpunkt ran. Zuvor war Thuram nach einem Haken im Strafraum von Vidal getroffen worden. Schiedsrichter Kuipers war die Sicht versperrt, aber nach Eingriff des VAR schaute sich der Niederländer die Bilder an und entschied zurecht auf Strafstoß. Bensebaini verwandelte perfekt ins untere rechte Eck.

Traumpass von Neuhaus und Hofmann bleibt cool

Der Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaft, aber die Borussen begannen nun, sich diesen zu verdienen. Zum einen bekamen sie die Sache defensiv wieder in den Griff, zum anderen gab es nun endlich auch mal einige gelungene Kombinationen in der gegnerischen Hälfte. Richtige Torchancen blieben jedoch weiterhin Mangelware – auf beiden Seiten. Eriksen zielte aus der Distanz knapp drüber (67.), Thuram wurde bei einer Kopfballchance im letzten Moment noch gestört (79.).

Doch die Schlusssequenz hatte es dann in sich. Es begann mit einem fulminanten Pfostenschuss von Martinez, der vor Ginter am Ball war und das Spielgerät ans Aluminium nagelte (82.). Weiter ging es mit einem grandiosen Flachpass von Neuhaus in die Schnittstelle, den Hofmann erlief. Der Neu-Nationalspieler lief alleine aufs Tor zu und tunnelte den Keeper eiskalt zum 2:1 für Borussia. Doch weil Plea möglicherweise den Traumpass von Neuhaus noch leicht mit der Hacke berührt hatte, lag eine Abseitsstellung von Hofmann im Bereich des Möglichen. Über drei Minuten dauerte die Überprüfung, ehe feststand, dass der Treffer zählte.

Borussia war dem Auswärtssieg nahe, doch Lukaku schlug wieder zu

Borussia war also dem Auswärtssieg in Mailand ganz nahe, doch noch war das Spiel nicht durch. Zunächst lenkte Sommer einen Kopfball von Darmian stark über den Querbalken, doch dann sah auch Borussias Keeper nicht gut aus. Die folgende Ecke wurde am ersten Pfosten schlecht verteidigt und von Bastoni verlängert. Der Ball segelte durch den Fünfer, Sommer reagierte nicht mehr und Lukaku drückte das Leder aus kurzer Distanz zum 2:2 über die Linie (89.).

In der Nachspielzeit drängte Inter auf den Siegtreffer, doch die Borussen brachten zumindest den einen Punkt über die Ziellinie. Auch wenn sie in der siebten Minute der Nachspielzeit kräftig durchatmen mussten, als Kolarov einen Freistoß ans Außennetz setzte. Am Ende können die Gladbacher mit dem Zähler in Mailand zufrieden sein, selbst wenn sie für einen Moment an einem Auswärtssieg schnuppern durften.

Kurzstatistik zum Spiel:

Inter Mailand: Handanovic – d’Ambrosio, de Vrij, Kolarov – Darmian, Barella, Vidal, Perisic (79. Bastoni), Eriksen (79. Brozovic)- A. Sanchez (46, Martinez), Lukaku

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini – Kramer, Neuhaus – Hofmann, Embolo (74. Herrmann), Thuram (90.+5 Wolf) – Plea (90. Stindl)

weiter im Kader: Sippel (ETW), Grün (ETW), Jantschke, Lang, Wendt, Reitz, Traoré

Tore: 1:0 Lukaku (49.), 1:1 Bensebaini (63./FE), 1:2 Hofmann (85.), 2:2 Lukaku (89.)

Gelbe Karten: d’Ambrosio, de Vrij, Handanovic – Kramer

Schiedsrichter: Björn Kuipers (NED)

Zuschauer: 1.000