6. Mai 2024

1:0 in Minute 120! Koné köpft Borussia ins Viertelfinale!

Borussia Mönchengladbach steht im Viertelfinale des DFB-Pokals. Am Dienstag setzte sich die Fohlenelf gegen Wolfsburg in einem über weite Strecken sehr zähen Pokalspiel ohne große Höhepunkte durch das goldene Tor von Manu Koné in der 120. Minute durch. Zuvor waren die Gäste dem Sieg näher als die Borussen.

Borussias Trainer Gerardo Seoane nahm gegenüber dem Heimsieg gegen Hoffenheim am Samstag in der Liga vier Veränderungen in der Startelf vor. Čvančara und Weigl wurden rechtzeitig fit, dazu begannen Chiarodia und Kramer. Friedrich, Neuhaus, Ngoumou und Koné nahmen zunächst auf der Bank Platz. 

Im nasskalten Borussia-Park machte zunächst der kleine Gästeblock auf sich aufmerksam, der ein erstaunliches Feuerwerk zündete. Das war aber auch das einzig Bemerkenswerte eines sehr überschaubaren ersten Durchgangs. Beide Teams spiegelten sich weitestgehend und waren vorwiegend auf Risikovermeidung bedacht. So blieb eine Direktabnahme von Kramer nach abgefälschter Hereingabe von Scally die einzige nennenswerte Tormöglichkeit der Fohlen vor der Pause. Kramers Schuss strich einen halben Meter am Tor vorbei (7.). 

Viel Leerlauf im Sicherheitsmodus

Wolfsburg kam immerhin zu zwei Abschlüssen. Nach einem abgewehrten Standard ließ Vranckx einen gefährlichen Schuss ab, den Nicolas stark parierte (10.). Kurz darauf durfte sich Maehle im Sechzehner etwas zu einfach drehen – er setzte den Ball am Tor vorbei (18.). Ansonsten blieben beide Teams im Sicherheitsmodus, ein paar Dribblings von Netz oder schnelle Antritte von Honorat verpufften. 

Nach dem Seitenwechsel kam mal kurz so etwas wie Bewegung in die Sache, als Honorat eine Ecke in den Rückraum spielte, wo Weigl zum Schuss kam. Casteels wehrte nach vorne ab, aber Plea bekam den Rebound nicht unter Kontrolle und schließlich landete der Ball bei Chiarodia, der ihn aus drei Metern über das Tor bugsierte. Doch die kurzzeitige Aufregung war umsonst, weil ein Treffer wegen einer Abseitsstellung von Plea nicht gezählt hätte (47.).

Wolfsburg verpasst den Lucky Punch in der regulären Spielzeit

Danach plätscherte das Spiel ähnlich ereignislos dahin wie im ersten Durchgang. Wolfsburg hatte ein leichtes optisches Übergewicht, konnte sich aber in letzter Instanz nicht durchsetzen. Die Borussen wiederum taten sich unglaublich schwer, konstruktiv nach vorn zu spielen und so blieb es bis in die Schlussphase ein zähes und langweiliges Pokalspiel. In den letzten Minuten hatten die Gladbacher dann sehr viel Glück, dass den Wölfen der Lucky Punch verwehrt blieb.

Tiago traf zwar, stand aber bei seinem Tor knapp im Abseits (85.). Dann kam Wind frei zu einem Kopfball, den Nicolas mit einer Glanzparade entschärfte (90.). Und in der Nachspielzeit war es erneut Wind, der nach einem Querschläger von Chiarodia und einer Ablage plötzlich zehn Meter vor dem Tor blank stand, den Ball aber flach am Kasten vorbeischoss. Mit einer Menge Dusel retteten sich die Borussen in die Verlängerung.

Wolfsburg ist dem Sieg näher – Koné trifft in letzter Minute

In der ersten Hälfte der Verlängerung passierte weiterhin nicht viel. Wolfsburg wirkte etwas zielstrebiger, während den Borussen auch nach mittlerweile fünf Wechseln kaum etwas gelingen wollte. Zu Beginn des zweiten Abschnitts hielt Nicolas zunächst einen Schuss von Maehle (107.) ehe der Wolfsburger nur wenige Momente später nach einer Flanke aus spitzem Winkel eine Riesenchance ungenutzt ließ, als er den Ball übers Tor ballerte (108.).

Die Borussen hingen deutlich in den Seilen, konnten sich aber noch mal berappeln und das Spiel wieder offen gestalten. Doch alles deutete darauf hin, dass das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen würde. Doch es gab in der 120. Minute noch diesen einen Angriff, den Koné mit einem abgefangenen Pass einleitete. Neuhaus trieb den Ball nach vorn und legte nach Doppelpass mit Ngoumou über rechts einen starken Sprint bis zur Torauslinie hin, von wo er den mitgelaufenen Koné mit einem präzisen Heber erreichte, der aus kurzer Distanz am zweiten Pfosten den Siegtreffer köpfte. 

Kurz darauf war Schluss und die Borussen feierten überschwänglich den Einzug ins Pokalviertelfinale. Vergessen waren zu später Stunde die wenig vergnüglichen 120 Minuten zuvor. 

Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally, Elvedi (97. Friedrich), Chiarodia – Honorat (97. Neuhaus), Reitz (81. Koné), Weigl, Kramer (81. Hack), Netz – Čvančara (60. Ngoumou), Plea

weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Borges Sanches, Herrmann, Ranos

VfL Wolfsburg: Casteels – Lacroix, Jenz, Zesiger – Maehle, Vranckx (115. Majer), Arnold, Rogerio (23. Baku), Tiago Tomáš (112. Cerny), Gerhardt (112. Svanberg) – Wind

Tore: 1:0 Koné (120.)

Gelbe Karten: – Arnold, Gerhardt

Schiedsrichter: Bastian Dankert

Zuschauer: 39.827

von Marc Basten TORfabrik.de – Foto: Frederic Scheidemann – Getty Images