2. Mai 2024

Einsatz von Wöber gegen Wolfsburg fraglich

Borussia Mönchengladbach eröffnet am Freitagabend (20.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg den 11. Spieltag der Bundesliga. Dabei müssen die Fohlen auf den zuletzt treffsicheren Jordan verzichten, dafür ist Manu Koné nach seiner Sperre wieder an Bord. Hinter dem Einsatz von Abwehrchef Maximilian Wöber steht noch ein dickes Fragezeichen.

Freitagabend gegen Wolfsburg und dann steht das dritte und letzte ‘International-Break’ der ersten Saisonhälfte an. Die bisherigen Spieltags-Blöcke zwischen den Länderspielpausen brachten für Borussia Mönchengladbach viele Erkenntnisse, die aber noch keine endgültige Beurteilung zulassen, wohin die Reise letztlich gehen wird. Gute Ansätze, die Hoffnungen geweckt haben, dass es möglicherweise in die obere Tabellenhälfte geht, mischen sich mit Auftritten, die schwer nach Abstiegskampf aussehen. So ist die Lage in Mönchengladbach im Spätherbst 2023 passend zum Wetter – irgendwie unbeständig und alles wabert so vor sich hin.

Mit dem VfL Wolfsburg kommt nun ein Gegner in den Borussia-Park, bei dem es ähnlich ist – wenn auch auf einem etwas höheren Level. Eigentlich müsste der VW-Klub aufgrund des Potenzials der Einzelspieler – sie haben wirklich einige sehr interessante Akteure in den eigenen Reihen – weiter oben stehen, als nur auf Rang 9. Lediglich drei Punkte mehr als die Borussen hat die Kovac-Truppe auf dem Konto, was bedeutet, dass die Fohlen im Falle eines Sieges gleichziehen könnten. Die Autostädter tun sich bislang vor allem auswärts schwer – einem Sieg stehen vier Niederlagen gegenüber.

»Wir müssen im Aufbau technisch sauber sein«

Für Borussia ist die Partie gegen Wolfsburg nicht richtungsweisend, aber sie könnte zu einem wichtigen Baustein im weiter andauernden Prozess werden. »Wir wollen wieder einen Schritt nach vorne machen«, kündigte Gerardo Seoane entsprechend an. Das Spiel in Freiburg und die gefühlte Niederlage sind aufgearbeitet. Die Passivität in der zweiten Halbzeit wurde als Problem erkannt und laut Seoane hat man dies auf den Plan der aktuellen Trainingswoche gesetzt. Gespräche und Analysen mit Videomaterial und bestimmte Übungsformen auf dem Trainingsplatz –  in ähnlichen Situationen soll sich die Mannschaft künftig anders verhalten. 

Gegen Wolfsburg wird die gesamte Bandbreite der eigenen Qualitäten gefragt sein. Seoane hob die Intensität der Wolfsburger hervor, erinnerte aber auch daran, dass der Gegner technisch guten und variablen Fußball spielt und – wie man es von Mannschaften von Niko Kovac kennt – kompakt verteidigt. Heißt für die Borussen, dass sie alle Basics an den Tag legen, aber neben der nötigen Intensität und Aggressivität auch Fußball spielen müssen. »Wir müssen im Aufbau technisch sauber sein«, fordert Seoane ein. Gerade die flatterhafte Ballbehandlung war zuletzt auffällig und gehört dringend abgestellt. 

Čvančara kann sich jetzt zeigen

Einer, der sich in dieser Beziehung deutlich verbessern muss, ist Tomáš Čvančara. Der Tscheche war bei seinen Kurzeinsätzen durch viele Stockfehler negativ aufgefallen und stand klar im Schatten von Jordan, der die Bälle mit einer deutlich größeren Selbstverständlichkeit zu sichern versteht. Doch Jordan wird wegen seiner Verletzung an den Adduktoren fehlen und daher könnte Čvančara gegen die Wölfe wieder in der Startelf stehen. Sein Trainer hat zumindest im Training ausgemacht, dass der 23-Jährige wieder stabiler daherkommt. »Er ist seit drei Wochen wieder in einem guten Rhythmus«, sagte Seoane. Öffentlich festlegen, dass Čvančara in der Startelf stehen wird, wollte sich Seoane nicht. »Jeder Offensivspieler kann sich Chancen ausrechnen«, sagte er.

Während sich im Mittelfeld durch die Rückkehr von Manu Koné mehrere Variationsmöglichkeiten ergeben, verschärfen sich die Probleme in der Defensive. Tony Jantschke ist zwar wieder teilweise im Mannschaftstraining, wird aber erst nach der Länderspielpause spielfit sein. Ko Itakura fällt nach seiner OP weiter aus und der junge Lukas Ullrich wird nach seiner Schulter-OP erst im neuen Jahr wieder zur Verfügung stehen. Umso wichtiger wird sein, dass Max Wöber gegen die Wölfe auf dem Platz stehen kann. Doch der Österreicher laboriert an einer Überdehnung im Muskel und hat deshalb zuletzt nicht trainiert. Am Freitagmorgen soll sich der 25-Jährige einem letzten Härtetest unterziehen, bei dem sich entscheiden wird, ob er am Abend dabei sein kann.

von Marc Basten – TORfabrik.de | Foto: Norbert Jansen – Fohlenfoto