26. April 2024

3:1! Borussia ringt in Unterzahl Leipzig nieder

Borussia Mönchengladbach gewann am Montagabend die Partie gegen RB Leipzig mit 3:1 (2:1). Breel Embolo brachte die Fohlen in Führung, Jonas Hofmann stellte mit dem Pausenpfiff auf 2:1. Im zweiten Durchgang flog Nico Elvedi vom Platz – ehe Hofmann mit seinem zweiten Treffer den Endstand markierte.

Borussias Trainer Adi Hütter nahm eine Änderung in der Anfangself gegenüber dem Remis in Freiburg vor einer Woche vor: Lars Stindl ersetzte Alassane Plea (Bank). Ansonsten blieb alles wie gehabt – auch die Dreierkette mit Ramy Bensebaini. Matthias Ginter, der zuletzt angeschlagen fehlte, blieb auf der Bank.

Bei gegnerischem Ballbesitz spielten die Borussen in einem 5-2-2-1, wobei Stindl und Hofmann, die hinter Embolo platziert waren, sehr flexibel agierten. Wie schon in Freiburg waren die Gladbacher sehr darum bemüht, zunächst einmal die Grundordnung zu halten. Da es RB ähnlich anging, entwickelte sich eine überschaubare Partie ohne wirkliche Highlights.

Der Führungstreffer fällt quasi aus dem Nichts

So fiel der Führungstreffer der Fohlen in der 17. Minute quasi aus dem Nichts. Lainer versuchte nach einem Stindl-Pass steil zu gehen, wurde aber vor dem Strafraum geblockt. Über Hofmann kam der Ball wieder zu Stindl, dem die Kugel von Laimer weggespitzelt wurde. Doch der Leipziger kickte das Leder genau in den Lauf von Embolo, der hellwach war und überlegt mit rechts zum 1:0 einnetzte.

Auch nach der überraschenden Führung änderte sich das Gesamtbild nur geringfügig. Für die Borussen hatte die Fehlervermeidung bei Ballbesitz Priorität, während die Gäste insgesamt sehr unrund wirkten und sich ungewöhnlich viele Stockfehler leisteten. Bis auf eine Kopfballbogenlampe von Orban nach einer Ecke (25.) gab es von der Tedesco-Truppe keine gefährliche Torannäherung.

Ausgleich aus heiterem Himmel – Hofmann eiskalt mit dem Pausenpfiff

Daher fiel der Ausgleich für RB ähnlich unerwartet wie zuvor die Führung des VfL. Neuhaus verlor auf der rechten Außenbahn in der gegnerischen Hälfte den Ball und die Gäste schalteten schnell um. Silva behauptete sich gegen Beyer, der nicht energisch genug zugriff und passte in den Lauf von Nkunku. Elvedi kam nicht mit, Netz zog im Strafraum nicht durch und Bensebaini fälschte den Schuss von Nkunku bei seiner Grätsche noch etwas ab, so dass Sommer im kurzen Eck keine Abwehrchance hatte (36.).

Höchst ärgerlich für die Gladbacher, dass die Führung erneut so einfach aus der Hand gegeben wurde. Doch als sich alles bereits auf ein Remis zur Pause eingestellt hatte, schlugen die Borussen noch einmal zu. Beyer klärte vor dem eigenen Strafraum stark in Richtung Hofmann, der sich direkt nach vorne orientierte und auf Embolo passte. Der Schweizer behauptete klasse den Ball gegen zwei Gegenspieler und passte im Fallen in den Lauf des durchgestarteten Hofmann. Der Nationalspieler lief auf das Leipziger Tor zu und verwandelte eiskalt flach mit links zur 2:1-Pausenführung (45.+2).

Elvedi räumt Nkunku ab und fliegt mit glatt Rot vom Platz

Mit Beginn des zweiten Durchgangs war klar, dass RB einen Zahn zulegen würde, um keinen Rückschlag im Rennen um die Champions-League-Plätze zu erleiden. Entsprechend übernahmen die Gäste mehr und mehr die Spielkontrolle. Und sie hatten die Großchance zum Ausgleich, als Silva nach einer Flanke frei zum Kopfball kam – Elvedi verschätzte sich -, doch Sommer lenkte das Leder mit Unterstützung der Latte zur Ecke (55.).

Die Borussen wankten bedenklich und mussten ab der 64. Minute in Unterzahl spielen. Nkunku war nach einem Steckpass vor dem Gladbacher Strafraum durch und Elvedi kam mit seiner Rettungsgrätsche zu spät und räumte den Franzosen ab. Da Elvedi letzter Mann war, blieb dem Schiedsrichter nichts anderes übrig, als die Rote Karte für eine Notbremse zu zücken. Adi Hütter reagierte unmittelbar und brachte Friedrich für Stindl, um die Abwehrkette wieder zu komplettieren. Borussia verteidigte fortan in einem 5-3-1.

Beim einzigen Entlastungsangriff trifft Hofmann zum 3:1

Nunmehr lief das Spiel endgültig fast nur noch in Richtung des Gladbacher Tores. Leipzig hatte mehrere gefährliche Ansätze, aber die Borussen verteidigten in Unterzahl sehr aufmerksam und hielten mit aller Macht dagegen. Entlastung gab es allerdings keine – bis zur 77 Minute. Da ging es mal über Neuhaus in die Leipziger Hälfte, doch ein möglicher Konter wurde abgebrochen. Dennoch blieben die Fohlen im Ballbesitz und über Lainer und Hofmann landete der Ball auf rechts beim aufgerückten Beyer, der in die Mitte zurück auf Hofmann passte. Der Nationalspieler setzte sich im Getümmel mit etwas Glück gegen Orban durch, hatte plötzlich freie Bahn und vollendete überlegt mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum 3:1.

Dieses Tor gab den dezimierten Borussen weiteren Rückenwind und sie verteidigten die immer planloser wirkenden Angriffe der Gäste mit viel Leidenschaft. Und als es darauf ankam, war Yann Sommer zur Stelle: Sowohl einen Distanzschuss von Olmo (83.) als auch einen Knaller von Angelino (84.) parierte der Schweizer und zog RB damit endgültig den Stecker. Borussia brachte das 3:1 über die Zeit und sicherte sich in Unterzahl einen unter dem Strich verdienten Heimsieg .

Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Beyer, Elvedi, Bensebaini – Lainer, Koné (89. Kramer), Neuhaus, Netz (90.+3 Scally), Hofmann, Stindl (65. Friedrich) – Embolo (89. Plea)

weiter im Kader: Sippel (ETW), Ginter, Jantschke, Noß, Herrmann

RB Leipzig: Gulacsi – Simakan (46. Klostermann), Orban, Gvardiol (33. Halstenberg) – Mukiele (80. Forsberg), Laimer (80. Szoboszlai), Kampl, Angelino, Dani Olmo – Silva (65. Poulsen), Nkunku

Tore: 1:0 Embolo (17.), 1:1 Nkunku (36.), 2:1 Hofmann (45+2), 3:1 Hofmann (77.)

Schiedsrichter: Martin Petersen

Gelbe Karten: Stindl, Koné (10.), Neuhaus, Hofmann – Gvardiol, Simakan

Rote Karte: Elvedi (64. / Notbremse)

Zuschauer: 35.324

von Marc Basten – TORfabrik.de | Foto: Norbert Jansen – Fohlenfoto