29. April 2024

Borussia vermeidet den Super-Gau – egal wie

Borussia Mönchengladbach hat mit dem Auswärtssieg in Fürth den entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht und damit den Super-Gau verhindert. Nur das war an diesem Samstag wichtig. Die Unbeständigkeit dieser Mannschaft bleibt ein Problem.

Durchatmen in Mönchengladbach. In größter Not hat man zum richtigen Zeitpunkt angefangen, die wichtigen Punkte einzufahren. Die zehn Zähler aus den letzten vier Partien sorgen dafür, dass die Borussia nach menschlichem Ermessen auch im nächsten Jahr in der Fußball Bundesliga spielen wird. Da ist es zunächst einmal zweitrangig, dass die Mannschaft auch beim Auswärtssieg in Fürth nur phasenweise überzeugen konnte.

In der Anfangsphase konnte man kurzzeitig einen Eindruck gewinnen, zu was dieses Gladbacher Team eigentlich fähig ist. Da waren Dynamik, Wucht, spielerische Eleganz und eine bemerkenswerte Selbstverständlichkeit zu sehen. Das beeindruckte die Zuschauer, aber auch den Gegner. Borussia war klar besser als der designierte Absteiger aus Fürth und stellte früh die Weichen auf Sieg. Dass man nach dem 2:0 etwas in den Verwaltungsmodus wechselte, war durchaus nachvollziehbar. Den Gegner etwas locken und dann auskontern, war ein legitimer Plan.

Fürth fehlten die Mittel, aus den Gladbacher Schwächen Kapital zu schlagen

Doch spätestens nach dem Seitenwechsel zeigte sich, wie wenig gefestigt diese Borussia ist. Fürth ging etwas mehr ins Risiko, wurde ein wenig bissiger und schon wackelte das Gladbacher Konstrukt bedenklich. Dass es nicht ähnlich wie in der Vorwoche gegen Mainz verlief, als Borussia nach der Pause komplett die Kontrolle verlor, lag vor allem an der fehlenden Qualität auf Seiten der Fürther. Die schafften es zwar, die Gladbacher Schwächen aufzudecken, aber sie hatten nicht die Mittel, daraus Kapital zu schlagen.

Am Ende war der Gladbacher Sieg verdient und die drei wichtigen Punkte verbucht – nur das zählt in dieser Situation. Von dem Anspruch, dass diese Mannschaft eigentlich viel öfter und vor allem länger auf einem Niveau wie in der Anfangsphase in Fürth spielen müsste, darf man sich getrost verabschieden. Dass der Totalschaden vermieden werden konnte, lag letztlich nur an der individuellen Qualität von Plea & Co., die zum richtigen Zeitpunkt geliefert haben – und an der passenden Verfassung der jeweiligen Gegner. Ab jetzt geht es nur noch darum, diese schlimme Saison mit Anstand abzuwickeln. Und mit einem Derbysieg zumindest oberflächlich etwas von dem zu kitten, was in den letzten 12 Monaten kaputt gegangen ist.

von Marc Basten – TORfabrik.de | Foto: Daniel Kopatsch – Getty Images