23. April 2024

Jantschke: »Körperlich noch mal einen Riesenschritt gemacht«

Tony Jantschke ist in Gladbach nicht nur der ‚Fußballgott‘, er ist mittlerweile auch ein Urgestein. In einem Interview erklärt er, warum er sich noch längst nicht zum ‚alten Eisen‘ zählt.

Seit 2009 wird Tony Jantschke offiziell als Spieler von Borussia Mönchengladbach geführt. Bei den Fans genießt der mittlerweile 31-Jährige längst Kultstatus. Das Portal ‚Transfermarkt‘ taxierte seinen Marktwert vor sechs Jahren mal mit 9 Millionen Euro – aktuell schätzt man Jantschke immerhin noch 1,4 Millionen schwer. Und dass, obwohl Jantschke schon lange keine Hauptrolle mehr bei der Borussia spielt.

In dieser Saison kam er bislang erst einmal zum Einsatz. Gegen den BVB in einer Dreierkette und das über die volle Distanz. »Nach einem etwas holprigen Start erlangte Jantschke schnell wieder seinen Status als ‚Mr. Zuverlässig«, lautete das Fazit in der TORfabrik.de-Einzelkritik. »Überrascht« über seinen Einsatz sei er gewesen, sagt Jantschke in einem Interview mit RP-Online. »Genauso ist man die Woche darauf aber überrascht, wenn man nicht spielt. Aber so ist das Geschäft, ich kenne meine Rolle.« Unter Lucien Favre machte er als Rechtsverteidiger fünf Jahre lang fast jedes Spiel. »Ich wusste aber, worauf ich mich einlasse«, erklärt er mit Blick auf die veränderten Voraussetzungen nach dem Abgang seines großen Förderers Favre.

»Das war für mich eine Umstellung unter Marco Rose«

Kleinere und größere Verletzungen schränkten Jantschke ein, dazu wurde er zwar für sein ausgezeichnetes Stellungsspiel gelobt, gleichzeitig trauten ihm viele aufgrund gewisser Tempodefizite den nächsten Entwicklungsschritt nicht zu. Spätestens seit Marco Rose den aggressiven Pressingstil eingeführt hat, bei dem die Abwehrspieler im Umkehrspiel ziemlich fix unterwegs sein müssen, schien Jantschke außen vor. Aber er nahm die Herausforderung an. »Das war für mich eine Umstellung unter Marco Rose, aber ich denke, dass ich da einen guten Schritt nach vorne gemacht habe und das mir das liegt.«

Jantschke weiß, dass er sich strecken muss. Bei den jungen Spielern, die nachdrängen, »musst du mitwachsen«, wie er sagt. Die Umstellung auf das hohe Verteidigen habe ihm einen Impuls gegeben. »Durch den Fußball unter Marco Rose habe ich körperlich noch mal einen Riesenschritt gemacht«. Deshalb sieht er es auch noch nicht als gegeben an, dass seine aktive Karriere 2023 bei Auslaufen seines Vertrags in Gladbach (es gibt eine Klausel, nach der eine administrative Anschlusstätigkeit im Klub vereinbart ist) endet. »Ich bin topfit und wüsste nicht, was dagegen spricht, noch länger zu spielen.« Doch zunächst muss Jantschke seinen neuen Trainer Adi Hütter, den er als kommunikativen Gesprächspartner schätzt, davon überzeugen, ihn öfter zu bringen.

von Redaktion TORfabrik.de

Foto: Norbert Jansen – Fohlenfoto – TORfabrik.de