27. April 2024

1:0! Borussia kämpft sich am Betzenberg in die zweite Runde

Borussia Mönchengladbach zieht mit einem knappen, aber verdienten 1:0 bei Drittligist 1.FC Kaiserslautern die zweite Pokalrunde ein. Kapitän Lars Stindl erzielte in einem umkämpften Spiel den Treffer des Abends bereits nach elf Minuten.

Adi Hütter musste in seinem ersten Pflichtspiel als Trainer der Fohlenelf kurzfristig auf Marcus Thuram verzichten, der aber möglicherweise zum Bundesligaauftakt gegen die Bayern am Freitag wieder dabei sein kann. Hütter nominiere vor Sommer die Viererkette mit Lainer, Ginter, Elvedi und Debütant Scally. Zentral vor der Abwehr spielten Kramer und Neuhaus, vor ihnen Bénes als Zehner. Herrmann, Stindl und Wolf bildeten im 4-2-1-3 die Angriffsreihe.

Kaiserslautern legte auf dem Betzenberg erwartungsgemäß mit viel Elan und Körperlichkeit los. Die Borussen waren darauf zwar vorbereitet, hatten aber doch einige Probleme gegen die früh attackierenden Pfälzer. So verzeichnete der Drittligist auch die erste Torgelegenheit, doch Sommer konnte nach einem Umschaltangriff der Lauterer eine Hereingabe in den Fünfmeterraum festhalten (7.).

Stindl trifft nach Herrmann-Flanke per Kopf

Das Offensivspiel der Borussen war bis dahin wenig erbaulich, doch mit dem ersten richtigen guten Angriff gelang gleich der Führungstreffer. Lainer passte auf Stindl, der über Wolf weiter zu Neuhaus spielte. Der Nationalspieler legte das Leder nach rechts raus zu Herrmann, der eine Flanke in Richtung zweiter Pfosten schlug. Stindl – mit Scally im Kreuz – setzte den Ball per Kopfballaufsetzer zum 1:0 ins lange Eck (11).

Mit der Führung im Rücken bekamen die Gladbacher das Spiel relativ gut unter Kontrolle, Lainer verpasste nach Freistoß-Vorarbeit von Herrmann freistehend eine große Tormöglichkeit (20.). Auf der anderen Seite hatte Lautern nach einem Konter eine Großchance, aber Sommer reagierte beim Schuss von Zimmer prächtig (24.). Das Spiel war in dieser Phase offen und hart umkämpft. Die Borussen hatten im Spielaufbau unter Druck deutliche Schwierigkeiten.

Borussia verpasst es, für klare Verhältnisse zu sorgen

Erst in den letzten acht Minuten der ersten Halbzeit agierten die Gladbacher wieder zielstrebiger. Wolf hatte nach Vorarbeit von Stindl eine gute Gelegenheit, schoss aber mit links haarscharf am Tor vorbei (37.). Drei Minuten später hätte Lainer nach Bénes-Ecke fast per Kopf getroffen, kurz darauf nagelte Herrmann die Kugel nach einem schönen langen Pass von Scally an den Außenpfosten (44.). Keine sechzig Sekunden später bereitete Scally über links mit einem Flachpass für Bénes vor, dessen feiner Direktschuss aus dem Fußgelenk auf dem Tornetz landete (45.).

Nach dem Seitenwechsel blieb die Gladbacher Formation unverändert, während das Spielgeschehen zunächst in Richtung der druckvollen Lauterer zu kippen schien. Doch in letzter Instanz fehlte dem Drittligisten die Klasse, um den ansatzweise wackelnden Gegner richtig zu packen. So befreiten sich die Borussen zusehends und hatten ab der 55. Minute für eine knappe Viertelstunde klar die Oberhand. Allerdings verpassten sie es, mit dem zweiten Treffer vorzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Stindl scheiterte genauso wie Bénes beim anschließenden Rebound an Keeper Raab (55.), Herrmann vergab eine große Möglichkeit (56.) und Ginter köpfte nach einer Ecke freistehend genau auf den Lauterer Schlussmann (57.).

Kämpferisch überzeugende Borussen bringen den Sieg über die Zeit

So blieb Kaiserslautern im Spiel und versuchte es in den letzten zwanzig Minuten mit dem Mute der Verzweiflung. Die Gladbacher hatten einige durchaus brenzlige Situationen zu überstehen, doch Scally rettete einmal aufmerksam und Elvedi warf sich in einen gefährlichen Schuss (70.). Derweil stellten sich die Borussen, bei denen nach hinten raus auch die Frische fehlte, bei den Kontermöglichkeiten zu umständlich an. Stindl hatte in der 84. Minute nach Vorarbeit von Wolf die Entscheidung auf dem Fuß, Raab reagierte allerdings klasse. So blieb es bis in die typische Betzenberg-Nachspielzeit eng für die Gladbacher, die aber kämpferisch voll dagegen hielten und letztlich den knappen, aber verdienten Sieg über die Zeit brachten.

Kurzstatistik zum Spiel:

1.FC Kaiserslautern: Raab – Tomiak, Kraus (46. Niehues), Senger – Zimmer, Klingenburg (63. Kleinsorge), Götze (85. Gibs), Zuck, Redondo (85. Kiprit), Wunderlich – Hanslik (63. Sessa)

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Scally – Kramer, Neuhaus – Bénes (73. Plea) – Herrmann (80. Bennetts), Stindl (90.+2), Wolf

weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Netz, Müsel, Noß

Tore: 0:1 Stindl (11.)

Gelbe Karten: Klingenburg, Tomiak, Niehues, Kleinsorge – Stindl, Scally

Schiedsrichter: Harm Osmers

Zuschauer: 5.000

von Marc Basten – TORfabrik.de