18. April 2024

2:2! Borussia punktet in Unterzahl bei Hertha BSC

In Unterzahl – Yann Sommer sah bereits in der 13. Minute die Rote Karte für eine Notbremse – holte Borussia Mönchengladbach am Samstag bei Hertha BSC ein 2:2. Plea und Stindl trafen nach Rückstand zur Pausenführung für die dezimierten Borussen, die kurz nach dem Seitenwechsel den Ausgleich hinnehmen mussten.

Marco Rose nahm gegenüber dem Heimsieg gegen den SC Freiburg vor einer Woche zwei Veränderungen in der Startelf vor: Bensebaini (nach abgelaufener Sperre) und Zakaria begannen für Beyer und Wolf (beide Bank). Borussia agierte in einem 3-4-2-1 mit Zakaria als zentralem Mann in der Dreierkette.

Die Partie im Olympiastadion startete recht verhalten – beide Teams waren um Kontrolle bemüht, wobei die Borussen nach und nach Oberwasser bekamen. Das änderte sich in der 13. Minute, als von Dardai ein langer Ball in die Gladbacher Hälfte gespielt wurde. Cordoba sprintete los, Sommer kam aus seinem Kasten und setzte vor dem Strafraum zu einer Grätsche an. Der Keeper traf den Angreifer und Schiedsrichter Ittrich wertete die Aktion als Notbremse und zeigte Sommer die Rote Karte.

Sippel wird kalt erwischt – Plea gleicht aus

Tobias Sippel kam nun aufs Feld – Oscar Wendt musste weichen. In Unterzahl wurde auf ein 4-2-2-1 umgestellt und es dauerte etwas, bis sich die Borussen auf die neue Situation eingestellt hatten. Hertha übernahm nun das Kommando und erzielte fünf Minuten nach der Fortsetzung des Spiels den Führungstreffer. Einen langen Ball an den Strafraum legte Cordoba für Ascacibar ab, der aus 17 Metern zum Schuss kam. Der Ball wurde von Kramer noch leicht berührt, erhielt eine eigenartige Flugbahn und schlug hinter Sippel ein (23.).

Wenige Momente später segelte eine Flanke vor das Gladbacher Tor, wo Cordoba zentral ungestört zum Kopfball kam – Sippel wehrte ab (24.). Für einen kurzen Moment sah es so aus, als ob die Borussen den Zugriff verlieren würden, doch sie fingen sich recht schnell. Bereits vier Minuten nach dem Rückstand gelang der Ausgleich: Thuram spielte im Fallen an der Mittellinie einen Pass auf Plea, der von halbrechts aufs Tor zulief und Schwolow mit einem präzisen Flachschuss ins lange Eck keine Chance ließ (27.).

Stindl trifft vom Punkt zur Pausenführung – Cordoba egalisiert nach Wiederanpfiff

Obwohl mit einem Mann weniger unterwegs, erspielten sich die Borussen in der Folgezeit ein optisches Übergewicht. Stindl probierte es mit einem Distanzschuss, den Schwolow so gerade noch um den Pfosten lenken konnte (30.). Kurz darauf passte Plea im Anschluss an eine schöne Kombination flach in den Strafraum zu Thuram, der vor Stark am Ball war und dann vom Berliner Verteidiger getroffen wurde – ein klarer Elfmeter. Stindl trat an und versenkte sicher zur Gladbacher Führung (38.).

Natürlich reagierte Berlins Trainer Pal Dardai zur Pause und wechselte angesichts des Spielstands und der eigenen Überzahl offensiv. Und die Berliner nahmen mit Wiederanpfiff richtig Schwung auf und drängten die Borussen tief zurück in die eigene Hälfte. Schon nach sechs Minuten wurden die Gastgeber belohnt: Ascacibar zog erneut aus der Distanz ab – Sippel wehrte den Schuss des Argentiniers gut zur Seite ab. Dort stand allerdings Cunha, der den Ball scharf vors Tor brachte, wo Cordoba aus kurzer Distanz zum 2:2 einnetzen konnte.

Borussia verteidigt in Unterzahl tadellos – Berlin ohne klare Torchance

Das war bitter für die Borussen, die auch in den nächsten Minuten gehörig unter Druck standen. Aber sie wehrten sich nach Kräften und hielten größere Gefahr vom eigenen Tor fern. Bis auf einen Distanzschuss von Guendouzi, den Sippel über den Querbalken lenkte, kamen die Hauptstädter nicht zu klaren Möglichkeiten. Und nach gut einer Stunde gelang es den Borussen dann auch, über mehr Ballbesitz für Entlastung zu sorgen.

Selbstredend war ab der 70. Minute ein Substanzverlust bei den Gladbachern erkennbar, doch sie hielten mit einer kämpferisch tadellosen Einstellung dagegen. Die Herthaner versuchten es zwar unverdrossen, doch ein richtiges Powerplay – so wie phasenweise direkt nach der Pause – konnten sie nicht mehr aufziehen. So blieb ein Flachschuss von Cunha die einzige wirkliche Bewährungsprobe für Sippel im Schlussdrittel der Partie (88.). Borussia erarbeitete sich letztlich einen verdienten Punkt im Olympiastadion – mehr war nach 77 Minuten in Unterzahl nicht drin.

Kurzstatistik zum Spiel:

Hertha BSC: Schwolow – Klünter, Stark, M. Dardai – Zeefuik (46. Radonjic), Ascacibar (57. Khedira), Guendouzi, Mittelstädt (46. Plattenhardt), Lukebakio (46. Piatek), Matheus Cunha – Cordoba

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Ginter, Zakaria, Bensebaini (77. Hermann)– Lainer, Kramer, Neuhaus, Wendt (17. Sippel) – Stindl (60. Lazaro), Plea – Thuram (77. Embolo)

weiter im Kader: Beyer, Jantschke, Lang, Wolf, Traoré

Tore: 1:0 Ascacibar (23.), 1:1 Plea (27.), 1:2 Stindl (38./FE), 2:2 Cordoba (49.)

Gelbe Karten: Zeefuik, Mittelstädt – Kramer

Rote Karte: Sommer (13./Notbremse)

Schiedsrichter: Patrick Ittrich

Zuschauer: –

von Marc Basten – TORfabrik.de