28. März 2024

2:1 in Stuttgart! Borussia zieht ins Pokalviertelfinale ein

Mit einem 2:1-Sieg beim VfB Stuttgart zog Borussia Mönchengladbach am Mittwochabend ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Den Stuttgarter Führungstreffer drehten Marcus Thuram und Alassane Plea in einen letztlich verdienten Sieg der Fohlenelf.

Marco Rose nahm gegenüber dem Remis bei Union Berlin in der Bundesliga am vergangenen Samstag drei Veränderungen in der Startelf vor: Pokalkeeper Tobias Sippel stand zwischen den Pfosten, zudem begannen Neuhaus und Stindl. Sommer, Zakaria und Wolf nahmen auf der Bank Platz. Borussia spielte im 4-2-3-1 mit Plea als zentraler Spitze, Stindl dahinter und Hofmann (links) und Thuram (rechts) auf den Seiten.

Bereits kurz nach Spielbeginn wurden die Gladbacher kalt erwischt. Eine frühe Ecke durch Hofmann wurde von Stuttgart aus dem Strafraum befördert, wo Neuhaus einen Distanzschuss probierte. Der Ball wurde von Ginter geblockt und der VfB startete einen Konter. Der gelang, weil Stindl einen Zweikampf verlor und Kramer dem durchstartenden Wamangituka nichts entgegenzusetzen hatte. Im Gladbacher Strafraum schlug Wamangituka einen Haken, Lainer rutschte ins Leere und auch Neuhaus kam zu spät, so dass der Stuttgarter zwischen Kramer und Lainer hindurch unhaltbar für Sippel die Führung der Gastgeber erzielen konnte.

Borussia nach Rückschlag überlegen, aber ohne zwingenden Abschluss

Nach anderthalb Minuten lagen die Borussen hinten, doch sie ließen sich davon nicht sonderlich beeindrucken. Die Gäste hatten in der ersten halben Stunde ein ganz klares Übergewicht und ließen den Ball zeitweise sehr gefällig durch die gegnerische Hälfte laufen. Der VfB setzte derweil auf eine sehr körperbetonte Verteidigungsstrategie – teilweise übertrieben es die Schwaben mit der Härte. Bis an und in den gegnerischen Strafraum machten es die Borussen gut, doch in letzter Instanz fehlte ein Abschluss. Auch deshalb, weil die zahlreichen Standards zwar nicht ungefährlich waren, aber letztlich auch nichts einbrachten.

Die beste Gladbacher Möglichkeit gab es in der 19. Minute, als sich der starke Thuram über rechts bis zur Grundlinie durchtankte und den Ball flach an den Fünfer zurücklegte. Mavropanos fälschte das Leder in Richtung eigenes Tor ab, doch Anton klärte vor der Linie und bewahrte die Schwaben vor einem Eigentor. Nach rund einer halben Stunde kam der VfB etwas auf und hatte nun auch mal längere Ballpassagen, ohne jedoch Tobias Sippel im Gladbacher Kasten in ernsthafte Bedrängnis bringen zu können. Sippels Gegenüber Bredlow war in der 36. Minute gefordert, als Plea es aus 15 Metern nach starker Vorbereitung von Thuram mit einem Schuss aufs lange Eck probierte – der Stuttgarter Schlussmann war auf dem Posten.

Thuram und Plea drehen die Partie mit ihren Treffern kurz vor und kurz nach der Pause

Nichts machen konnte der VfB-Keeper jedoch in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs. Da spielte Stindl den Ball auf rechts zu Thuram, der in den Strafraum zog und das Leder mit links via Innenpfosten zum Ausgleich ins lange Eck zirkelte (45.+1). Nach dem Blitzstart der Stuttgarter und der späten Antwort der Borussen begann die Partie nach dem Seitenwechsel quasi wieder bei Null. Auch diesmal schien der VfB besser aus den Startlöchern zu kommen, jedenfalls gab es zwei, drei Momente, in denen die Schwaben im Ansatz gefährlich wurden.

Doch dann schlugen die Borussen zu. Lainer fing im Stuttgarter Aufbau einen Pass ab und spielte schnell in den Lauf von Plea. Stuttgarts Keeper wollte dem Franzosen entgegenkommen, rutschte jedoch kurz aus. Dieser Moment reichte Plea, um über halbrechts in Position zu laufen und den Torwart mit einem angedeuteten Lupfer ins Leere springen zu lassen und alsdann mit rechts locker flach unten ins Eck zu schießen (50.). Ein paar lange Sekunden mussten die Fohlen noch um die Gültigkeit des Treffers zittern, doch die Überprüfung des VAR ergab, dass Plea bei Lainers Zuspiel knapp nicht im Abseits stand und das Tor damit regulär war.

Gladbach verteidigt aufmerksam, sorgt aber nicht für die Vorentscheidung

Die Borussen hatten das Spiel gedreht und konnten sich nun ihrerseits etwas zurückziehen. Stuttgart verzeichnete nun deutlich mehr Ballbesitz, aber die Gladbacher verteidigten sehr aufmerksam. Richtig gefährlich wurde es bei zwei Kopfbällen des langen Kalajdzic, ansonsten räumten die Borussen im eigenen Strafraum alles weg. Tobias Sippel musste sich nicht wirklich auszeichnen.

In den letzten zwanzig Minuten stellte Marco Rose mit der Einwechslung von Wendt für Thuram auf Dreierkette um. Damit wurde das Mittelfeld wirkungsvoll verdichtet und der VfB hatte es noch schwerer, in Abschlusssituationen zu kommen. Auf der anderen Seite ergaben sich Räume um das dritte Tor zu erzielen und die Partie zu entscheiden: Der eingewechselte Zakaria wurde nach einem langen Sprint im letzten Moment von zwei Stuttgartern gestört (86.) und auch Lainer kam letztlich nicht durch, nachdem er sich gegen zwei Gegenspieler behauptet hatte (87.). Die beste Möglichkeit vergab Elvedi in der 85. Minute, als er nach einem Eckball von Neuhaus aus fünf Metern knapp am Tor vorbei köpfte.

Borussia steht verdient im Viertelfinale

In den letzten Minuten warf der VfB nochmals alles nach vorne und Bensebaini musste einmal in höchster Not zur Ecke klären. Fast hätte es noch ein Deja-vu zum Bundesligaspiel gegeben, als die Stuttgarter in der Nachspielzeit einen Elfmeter forderten. Zum Glück blieben sowohl der Schiedsrichter als auch der VAR besonnen und ließen weiterspielen. Kurz darauf war die Partie beendet – Borussia Mönchengladbach steht verdient im Viertelfinale des DFB-Pokals.

Kurzstatistik zum Spiel:

VfB Stuttgart: Bredlow – Mavropanos (77. Klimowicz), Anton, Kempf – W. Endo, Sosa (84. Coulibaly), Wamangituka (77. Massimo), Didavi (46. Förster), Mangala, Gonzalez – Kalajdzic

Borussia Mönchengladbach: Sippel – Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini – Kramer, Neuhaus – Thruam (71. Wendt), Stindl (84. Wolf), Hofmann (84. Zakaria) – Plea (63. Embolo)

weiter im Kader: Sommer (ETW), Beyer, Jantschke, Herrmann, Traoré

Tore: 1:0 Wamangituka (2.), 1:1 Thuram (45.+1), 1:2 Plea (50.)

Gelbe Karten: Mavropanos, Gonzalez, Anton – Bensebaini, Stindl

Schiedsrichter: Daniel Siebert

Zuschauer: –

von Marc Basten – TORfabrik.de