18. April 2024

4:1! Borussia schlägt Schalke letztlich klar und deutlich

Trotz einer wenig überzeugenden ersten Halbzeit gewann Borussia Mönchengladbach am Ende klar und deutlich mit 4:1 gegen Schalke 04. Florian Neuhaus, Oscar Wendt, Marcus Thuram und Hannes Wolf trafen zum Heimsieg über den Tabellenletzten.

Marco Rose nahm gegenüber dem Sieg in der Champions League am Mittwoch gegen Donezk vier Veränderungen in der Startelf vor: Nico Elvedi, Christoph Kramer, Stefan Lainer und Lars Stindl rotierten auf die Bank, Tony Jantschke, Denis Zakaria, Patrick Herrmann und Alassane Plea begannen. Die Ausrichtung blieb im 4-2-3-1 unverändert.

Die Borussen starteten sehr bedächtig in die Partie, was dem Tabellenletzten aus Gelsenkirchen sichtlich in die Karten spielte. Sie konnten sich weitestgehend ohne Druck formieren und kamen sogar zu einem ersten Abschluss. Nach einem Gladbacher Ballverlust in der Vorwärtsbewegung schoss Uth flach in die Arme von Sommer (4.).

Neuhaus trifft aus dem Rückraum – Raman antwortet schnell

Die Gladbacher Borussen blieben bei ihrer ruhigen Spielweise, was weniger abgeklärt wirkte, sondern teilweise richtig behäbig daherkam. So kam Schalke durch einen Kopfball von Skrzybski zur nächsten Halbchance (12.). Eher überraschend dann der Führungstreffer der Fohlenelf nach einer Viertelstunde. Zakaria eroberte mit einem beherzten Einsatz im Mittelfeld den Ball, der über Neuhaus zu Plea gelangte. Der Franzose steckte geschickt durch auf den durchgestarteten Embolo, der halblinks aus kurzer Distanz am Torwart scheiterte. Der Ball prallte in den Rückraum, wo Neuhaus flach abzog – zwei Schalker bekamen die Kugel nicht mehr von der Linie gekratzt und es stand 1:0.

Spätestens jetzt sollte die Borussia Fahrt aufnehmen und bereits frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen. Doch weit gefehlt: Man behielt den eigenartig passiven Stil bei und nutzte die Verunsicherung auf Schalker Seite nach dem Gegentor nicht aus. Stattdessen ließ man die Gäste sehr einfach kombinieren und lud sie nur fünf Minuten nach dem 1:0 zum Ausgleichstreffer ein. Thuram spielte in Höhe der Mittellinie einen krassen Fehlpass auf Uth, der von Zakaria nicht gehindert wurde, einen Lupferpass auf Raman zu spielen. Der Ex-Düsseldorfer versenkte das Leder freistehend und unhaltbar für Sommer in den Winkel (29.).

Borussia zunächst konfus, dann trifft Wendt

Die schnelle Antwort der Gäste führte nunmehr bei den Borussen zu einer gewissen Konfusion. Es gab mehrere unnötige Ballverluste, Querschläger und unsaubere Aktionen. Schalke wirkte bissiger und hatte kurzzeitig Oberwasser – und verpasste den zweiten Treffer knapp. Uth zirkelte einen Freistoß aus zwanzig Metern an den Außenpfosten (27.).

Die Gladbacher fanden nach und nach wieder in die Spur und markierten in der 36. Minute das wichtige 2:1. Neuhaus spielte im Mittelfeld Doppelpass mit Thuram und passte dann klug in den Lauf des durchgestarteten Wendt. Der Schwede beförderte den Ball mit etwas Glück mit links ins kurze Eck zur neuerlichen Führung. Diesmal ließen die Borussen keine Schalker Antwort zu, sondern blieben dran. Nach einer Ecke von Herrmann köpfte Thuram an die Latte – Jantschke verzog den Abpraller aus fünf Metern (39.). Kurz darauf wurde Embolo bei einem Kopfball im letzten Moment geblockt und Plea köpfte im Anschluss an einen weiteren Eckball ziemlich freistehend schwach am Tor vorbei (45.).

Thurams Abstauber bringt die Vorentscheidung

Nach dem Seitenwechsel sah es zunächst so aus, als ob die Gäste das Kommando übernehmen könnten. Doch die Borussen schlugen erneut zum richtigen Zeitpunkt zu. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff brachte Herrmann eine Freistoßhereingabe in den linken Teil des Strafraums, wo Ginter in die Mitte köpfte. Dort schoss Plea flach aufs Tor, der Keeper ließ den Ball vor die Füße von Thuram prallen, der das Leder aus vier Metern zum 3:1 unter die Latte zimmerte (52.).

Das war so etwas wie die Vorentscheidung, denn Schalke fiel anschließend zwar nicht auseinander, konnte aber den immer deutlicher werdenden Qualitätsunterschied angesichts des relativ aussichtslosen Spielstands nicht mehr wettmachen. Borussia hätte nachlegen können – Plea scheiterte nach tollem Zuspiel von Thuram am Torwart (62.) und nach einem Konter vergab Thuram nach Zuspiel von Plea seinen zweiten Treffer mit einem schwachen Abschluss (64.).

Wolf sorgt für den Schlusspunkt

Zwei Minuten später verhinderte Schalkes Keeper Rönnow ein Traumtor von Neuhaus, indem er den fulminanten Schuss des Nationalspielers aus über zwanzig Metern so gerade noch über den Querbalken lenkte (66.). Kurz darauf ließ Plea nach Vorarbeit von Embolo eine weitere Chance liegen (68.), ehe Herrmann nach Zuspiel des eingewechselten Wolf von links an den Außenpfosten schoss – Abspieloptionen in der Mitte waren vorhanden (75.).

So dauerte es bis zur 80. Minute, ehe wirklich alle Zweifel am zweiten Heimsieg der Borussia ausgeräumt waren. Der ebenfalls eingewechselte Kramer eroberte an der Mittellinie den Ball, den Plea daraufhin nach vorne trieb und nach links auf Wolf passte. Der Österreicher fackelte die Kugel mit links flach zum 4:1-Endstand ins lange Eck. Am Ende siegte Borussia nach einer vor allem im ersten Durchgang eher bescheidenen Vorstellung klar und deutlich gegen einen unter dem Strich überforderten Gegner.

Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lazaro (65. Lainer), Ginter, Jantschke, Wendt – Zakaria (65. Kramer), Neuhaus (81. Bénes) – Herrmann, Embolo (71. Stindl), Thuram (71. Wolf) – Plea

weiter im Kader: Sippel (ETW), Elvedi, Lang, Traoré

Schalke 04: Rönnow – Ludewig, Kabak, Nastasic, Thiaw – Mascarell, Raman (63. Schöpf), Uth, Serdar – Skrzybski (81. Boujellab), Hoppe (81. Schuler)

Tore: 1:0 Neuhaus (15.), 1:1 Raman (20.), 2:1 Wendt (36.), 3:1 Thuram (52.), 4:1 Wolf (80.)

Gelbe Karten: Lazaro, Thuram – Ludewig, Thiaw, Uth

Schiedsrichter: Manuel Gräfe

Zuschauer: –

von Marc Basten – TORfabrik.de