Borussia Mönchengladbach hat die erste Pokalrunde souverän überstanden. Gegen den Fünftligisten TuS Bersenbrück gewannen die Gladbacher am Freitagabend standesgemäß mit 7:0. Im Stadion in Osnabrück sorgten die Neuzugänge Honorat, Cvancara (je zweimal), Hack und Ranos für klare Verhältnisse. Zudem steuerte Nathan Ngoumou einen Treffer bei.
Gerardo Seoane bot in seinem ersten Pflichtspiel als Trainer von Borussia Mönchengladbach die aktuell vermeintlich stärkste Elf auf. Jonas Omlin und Tomas Cvancara, die in den vergangenen Tagen kürzertreten mussten, standen zur Verfügung.
Omlin wurde bereits nach zwei Minuten so richtig gefordert: Bersenbrück drängte über Gladbachs rechte Seite vors Tor, Omlin wehrte einen Schuss aus acht Metern nach vorne ab und musste beim Nachschuss viel riskieren, um einen frühen Rückstand zu verhindern. Die Borussen zeigten sich überrascht von der frechen Herangehensweise des Fünftligisten, der mit Offensivpressing und einer Art Überfalltaktik für einige fragende Gesichter bei den Fohlen sorgte.
Borussia wird vom frechen Fünftligisten überrascht
Die Borussen hatten einige Probleme im Aufbauspiel, es fehlte an Klarheit und Präzision. Allerdings zeichnete sich bereits früh ab, dass der Oberligist dieses intensive Spiel nicht lange durchhalten wird. In der 9. Minute hatten die Gladbacher folglich die erste Torchance, als Ngoumou Honorat auf die Reise schickte, der Plea mit einem Flachpass eigentlich perfekt bediente, doch Borussias Nummer 14 traf den Ball nicht richtig.
In der Folgezeit übernahm der Bundesligist immer mehr das Kommando und ging folgerichtig in der 21. Minute in Führung. Nach einer Ecke durch Honorat und der Kopfballverlängerung von Cvancara wurde Ngoumou am langen Pfosten im letzten Moment geblockt, aber die Sache blieb ‘heiß’, weil Plea den Ball wieder sichern konnte. Der Franzose setzte Cvancara ein, der schnell auf Honorat weiterleitete. Der machte sich zu seinem 27. Geburtstag selbst ein Geschenk und traf zum 1:0, auch weil ein Bersenbrücker Abwehrspieler den Ball nur ins eigene Tor abfälschen konnte (21.)
Cvancara vergibt kläglich und reagiert darauf mit einem Doppelpack
Damit war der Bann gebrochen und die Borussen tauchten alsdann immer wieder im Sechzehner des Fünftligisten auf. Nach einer Freistoßhereingabe des umtriebigen Honorat aus zentraler Position köpfte Wöber den Ball aus kurzer Distanz an den Pfosten, doch der Rebound landete beim völlig freistehenden Cvancara. Aus wenigen Metern beförderte der Tscheche das Spielgerät ziemlich kläglich am leeren Tor vorbei und erntete dafür ungläubige Blicke von Kollegen und Zuschauern gleichermaßen.
Einfluss auf das Spiel hatte der Fehlschuss allerdings nicht, denn nur wenige Sekunden später stellte Ngoumou auf 2:0. Weigl hatte auf Honorat gepasst, der wieder einen Flachpass in den Rückraum spielte und Plea fand. Der legte für Ngoumou auf, der von links eine kurze Bewegung parallel zur Strafraumlinie machte und mit rechts präzise einnetzte (27.)
Auch Honorat schnürt den Doppelpack
Cvancara wurmte sein Fehlschuss derweil noch sichtlich – doch er zeigte eine gute Reaktion in Form eines Doppelpacks. Nach einem Ballgewinn von Itakura schickte Plea Ngoumou auf die Reise, der über links in den Strafraum lief, den Torwart umspielte und dann in die Mitte ablegte, wo Cvancara diesmal mit einem Kontakt treffsicher war (32.). Zwei Minuten später spielte Scally auf Honorat, der sich einmal mehr auf rechts gut durchsetzte und einen flachen Rückpass an die Strafraumgrenze spielte. Cvancara zirkelte den Ball sehenswert über den Keeper hinweg in den Kasten – die schöne Flugbahn kam aber auch deshalb zustande, weil sich Cvancara ein wenig selbst angeschossen hatte (34.).
Egal – nach 34 Minuten hatte Cvancara seinen Fauxpas vergessen gemacht und kurz darauf hätte Ngoumou fast seinen zweiten Treffer erzielt, doch nach einer Kombination über Honorat und Plea traf er nur die Latte (39.). Zur zweiten Halbzeit blieb Itakura draußen und Neuhaus gab sein Comeback. Borussias Nummer 10 hatte auch gleich eine Schusschance, zielte aber über den Kasten (49.). Kurz darauf lenkte der Torwart eine Hereingabe von Honorat an die Latte, ehe auch der Franzose seinen Doppelpack schnürte. Nach einem feinen Pass aus der Tiefe von Neuhaus nahm Honorat den Ball gut mit und traf per Außenristschuss durch die Beine des Torwarts zum 5:0 (56.).
Die eingewechselten Hack und Ranos zeigen sich torhungrig
Seaone hatte zur Pause auf Dreierkette umgestellt und Honorat und Ngoumou vorn die Seiten getauscht. Im weiteren Verlauf gab es weitere Positionsverschiebungen, was auch durch die Vierfachwechsel zwanzig Minuten vor Schluss begründet war. Bis dahin war ein wenig die Luft aus der Partie, doch die neu gekommenen Borussen wollten sich zeigen, was auch gelang. Plea passte im Fallen auf den eingewechselten Ranos, der gegen zwei Gegenspieler verzögerte und dann den ebenfalls eingewechselten Hack auf links bediente. Der Ex-Bielefelder lupfte den Ball über den Keeper hinweg zum 7:0 in die Maschen (77.).
Wenige Augenblicke später verfehlte Hack das Ziel knapp und Ranos vergab freistehend die nächste Möglichkeit (84.). Doch der Neuzugang von den Bayern durfte noch den Schlusspunkt setzen. Plea spielte Doppelpass mit Hack und der Ball landete am Fünfmeterraum bei Ranos, der die Ruhe behielt, den Torwart aussteigen ließ und flach zum 7:0-Endstand ins Eck traf. Letztlich war es ein standesgemäßer Sieg des in allen Belangen überlegenen Bundesligisten gegen einen forschen und tapferen Fünftligisten, der die Fohlen in den ersten zehn Minuten um ein Haar kalt erwischt hätte.
Kurzstatistik zum Spiel:
TuS Bersenbrück: Böhmann – Leinweber, Hedemann (72. Eiter), Greten, Papachristodoulou – Waldow (70. Aloi), Muric (46. Claushallmann), Manneh (46. Müller), Bannink, Reimerink – Lührmann (60. Meyer)
Borussia Mönchengladbach: Omlin – Scally, Friedrich (72. Chiarodia), Wöber, Netz – Weigl, Itakura (46. Neuhaus) – Honorat (73. Ranos), Plea, Ngoumou (72. Jantschke) – Cvancara (72. Hack)
weiter im Kader: Nicolas (ETW), Elvedi, Reitz, Herrmann
Tore: 0:1 Honorat (22.), 0:2 Ngoumou (27.), 0:3 Cvancara (32.), 0:4 Cvancara (34.), 0:5 Honorat (56.), 0:6 Hack (77.), 0:7 Ranos (89.)
Schiedsrichter: Alexander Sather
Gelbe Karten: Papachristodoulou, Reimerink – Cvancara
Zuschauer: 15.741 im Stadion an der Bremer Brücke in Osnabrück (ausverkauft)
von Marc Basten – TORfabrik.de | Foto: Norbert Jansen – Fohlenfoto
