29. März 2024

Borussias Defensivverhalten nicht mal zweitligatauglich

Borussia Mönchengladbach erlebt beim VfB Stuttgart ein erneutes Desaster. Die Protagonisten, die danach die Pflichttermine vor den Mikrofonen wahrnehmen mussten, wirkten einmal mehr ratlos. Christoph Kramer bemühte sogar höhere Mächte.

Es war nicht der erste erbärmliche Auftritt, den Borussia Mönchengladbach in dieser Saison hingelegt hat und es wird wohl auch nicht der Letzte gewesen sein. 2:0 führte Borussia beim Tabellenvorletzten, der wochenlang kein Bein auf den Boden bekommen hat und dennoch muss Yann Sommer nach dem Spiel erklären: »Wir haben verdient verloren, der VfB war in der zweiten Halbzeit in allen Belangen um Klassen besser. So kann man keine Bundesligaspiele gewinnen.«

An den Worten des Keepers, der einmal mehr eine noch höhere Niederlage verhinderte, gibt es nichts zu deuteln. Borussias Defensivverhalten war erneut nicht einmal zweitligatauglich. »Wir wollten etwas tiefer stehen, weil wir zuletzt viele Tore kassiert haben«, sagte Christoph Kramer bei ‘Sky’. »Doch jetzt haben wir wieder drei Stück gekriegt. Mit dem hohen Anlaufen tun wir uns schwer, mit dem tiefen Verteidigen tun wir uns schwer. Dreierkette, Viererkette – das ist alles ganz egal«.

»Ich weiß auch nicht wer uns hilft – vielleicht der liebe Gott«

Oder anders ausgedrückt: Sie können machen was sie wollen, sie können es einfach nicht. »Wir standen mit elf Mann in der eigenen Hälfte, aber ich habe nie das Gefühl gehabt, dass wir einen richtig guten Zugriff haben«, so Kramer weiter. »Die Stuttgarter haben an unserem Sechzehner gespielt, wie sie wollten«. Kollektiv extrem wackelig, dazu individuelle Patzer – Borussias Aufbauhilfe für den VfB war grotesk. »Wir stehen schlecht in unserer Box und schätzen die Gefahr nicht richtig ein«, beschrieb Yann Sommer die Situation beim letzten Gegentor. »Wir wussten, dass Kalajdzic ein guter Stürmer ist – und dann steht er beim Siegtor ganz alleine«.

Die Defizite sind seit Monaten offensichtlich, doch es ändert sich nichts. »Natürlich ist es es immer einfach, danach ein Spiel zu erklären«, sagte Kramer. »Aber wir müssen vor dem Spiel so viel tun, dass uns so etwas nicht passiert«. Ein mehr als deutlicher Wink auch in Richtung des Trainers. Ganz offensichtlich gibt es in allen Bereichen tieferliegende Probleme, für die auch ein erfahrener Spieler wie Kramer keine Lösung hat. »Ich weiß auch nicht wer uns hilft – vielleicht der liebe Gott. Aber wir haben echt viele Baustellen«.

von Redaktion TORfabrik.de | Foto: Christian Kaspar-Bartke / Getty Images