25. April 2024

Schippers: »Mit einem blauen Auge davongekommen«

Borussia Mönchengladbach hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem Jahresfehlbetrag von 16,8 Millionen Euro abgeschlossen. Laut Geschäftsführer Stephan Schippers hält sich der Schaden in Grenzen.

50 Millionen Euro hat Borussia Mönchengladbach im Jahr 2020 weniger erwirtschaftet als 2019. Der Grund dafür liegt auf der Hand: die Corona-Pandemie. »Die in einem Zeitraum von neuneinhalb Monaten, von Mitte März bis Dezember, fehlenden Zuschauereinnahmen, die geringeren TV-Einnahmen und entgangenen Sponsoring- und Werbeeinnahmen, aber auch die Tatsache, dass wir keine Spieler verkauft haben«, zählt Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers in einem Interview auf der Vereinshomepage die Gründe auf.

Der Fehlbetrag von 16,8 Millionen Euro sei, so Schippers, »bei diesen extrem schwierigen Rahmenbedingungen als Erfolg zu verbuchen«. »Natürlich haben uns dabei auch die Teilnahme an der Champions League und die damit zusammenhängenden Einnahmen sehr geholfen.« »Wir haben geplante Investitionen gestoppt, Projekte zurückgestellt, Kosten gesenkt, zusätzliche Erlöse generiert – und so am Ende ein Ergebnis erzielt, das weh tut, aber verschmerzbar ist. Wir sind nach jetzigem Stand mit einem blauen Auge davongekommen.«

»Wir können nicht davon ausgehen, dass die Saison 2021/22 mit vollen Stadien starten kann«

»Es hat uns sehr geholfen, dass wir eine sehr solide Kostenstruktur haben und flexibel auf den Rückgang der Einnahmen reagieren konnten«, erklärt der 53-Jährige. Zudem hätten sich Fans (Verzicht auf Rückerstattung bereits gezahlter Tages- und Dauerkartengelder) sowie Sponsoren solidarisch erklärt. »Sie haben vereinbarte und bezahlte Werbemaßnahmen auf andere Weise kompensiert bekommen.« Öffentliche Gelder wie KfW-Kredite nahm Borussia nicht in Anspruch. Dies hielt man »angesichts des gigantischen Schadens, den diese Pandemie in unserer Gesellschaft angerichtet hat, nicht für das richtige Mittel.«

Andere Klubs bedienten sich jedoch. »Ich möchte damit niemanden kritisieren«, so Schippers. »Wir wollten es nicht machen, wir haben es anders gemacht, Punkt«. »Wie für die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft war das Jahr 2020 gleichwohl auch für uns ein Kraftakt und dies gilt genauso für das Jahr 2021. Es wird erneut große Anstrengungen erfordern, denn wir spielen diese Saison aller Voraussicht nach ohne Zuschauer zu Ende und wir können nicht davon ausgehen, dass die Saison 2021/22 mit vollen Stadien starten kann.« Wie sich das alles auf das Geschäftsergebnis für 2021 auswirken wird, bleibt offen. »Dafür gibt es noch zu viele Unbekannte«, so Schippers.

von Redaktion TORfabrik.de