19. April 2024

Sommers holpriger Start in die Saison

Yann Sommer ist die unumstrittene Nummer Eins im Tor bei Borussia Mönchengladbach und der Schweizer Nationalmannschaft. Doch in beiden Teams erlebt Sommer derzeit einen holprigen Start in die neue Saison.

Yann Sommer ist seit 2014 bei Borussia Mönchengladbach und hat etwas geschafft, was eine wirklich große Leistung ist: Er hat den Abgang von Marc-André ter Stegen kompensieren können und sich zu einem großartigen Rückhalt der Fohlenelf entwickelt. In Gladbach kann man sich wirklich glücklich schätzen, dass die Position im Tor mit ter Stegen und Sommer seit fast 10 Jahren eher ein Prunkstück als eine Baustelle ist. Das war in den Jahren zuvor ganz anders.

Auch im Oktober 2020 wäre es deutlich überzogen, von einer Baustelle zu sprechen. Allerdings ist nicht zu verleugnen, dass Yann Sommer in dieser Saison gewisse Startschwierigkeiten hat. Zum Auftakt in Dortmund kassierte der 31-jährige drei Gegentreffer, wobei beide aus dem Spiel heraus erzielten Tore nicht unvermeidbar waren.

Alle fünf Gegentore der Saison wirkten nicht unhaltbar

Der weitere Dortmunder Treffer resultierte aus einem Elfmeter – das ist bei Sommer schon länger ein wunder Punkt. Zu seiner Zeit in der Schweiz war er tatsächlich als Elfmeterkiller gefürchtet, doch diese Eigenschaft ist irgendwo beim Umzug von Basel nach Mönchengladbach verlorengegangen. Seit Jahren bedeutet so gut wieder jeder Elfmeterpfiff gegen den Fohlen ein sicheres Gegentor – so auch in Dortmund.

Beim Remis der Fohlenelf am zweiten Spieltag gegen Union Berlin griff Sommer beim Kopfballgegentor nicht ein. Auch diesmal konnte man ihm keinen direkten Fehler unterstellen, aber etwas misslich sah es dennoch aus. Gleiches gilt beim Ehrentreffer der Kölner im Derby. Auch das fünfte Gegentor der laufenden Bundesligasaison wirkte nicht unhaltbar.about:blank

Sommer sieht bei Spaniens Siegtreffer unglücklich aus

Dass es bei Sommer noch nicht ganz rund läuft, zeigte auch die Szene in Köln, als er den halbhohen Rückpass von Kramer vom Fuß springen ließ und Anderson den Pfostenschuss ermöglichte. Und auch bei der Schweizer Nationalmannschaft offenbarte Sommer am Samstagabend in der Nations League gegen Spanien ungewohnte fußballerische Probleme.

Einen kurzen Abstoß zu seinem Gladbacher Kollegen Elvedi passte dieser direkt zurück. Sommer spielte daraufhin einen flachen Pass Richtung Elfmeterpunkt, der für den Adressaten Granit Xhaka gegen zwei Spanier kaum zu kontrollieren war. Der Ex-Borusse rutschte zu allem Überfluss noch weg und wurde getunnelt, so dass die Spanier leichtes Spiel hatten, den Führungstreffer zu erzielen. Das war gleichzeitig das Tor des Abends in Madrid. Die Schweizer Boulevardzeitung ›Blick‹ bewertete die Aktion etwas überzogen als ›haarsträubenden Fehler von Goalie Yann Sommer‹.

Am Dienstag geht es für Sommer & Co gegen Deutschland

Für die Schweiz war es die zweite Niederlage im dritten Spiel der Nations League. Auch bei der Auftaktniederlage in der Ukraine wurde Sommer bei einem Gegentor eine Mitschuld attestiert. Am Dienstag trifft die Schweizer ›Nati‹ in Köln auf die DFB-Auswahl. Für Yann Sommer eine gute Gelegenheit, es seinen Kritikern zu zeigen. Noch wichtiger ist es freilich, dass Sommer ab Samstag wieder vollends auf der Höhe ist, wenn für ihn und Borussia die erste richtig heiße Etappe der Saison startet.