Borussia Mönchengladbach erreichte am Samstag in Heidenheim ein 1:1-Remis. Robin Hack hatte die Fohlen früh in Führung gebracht, doch nach etwas mehr als einer Stunde gelang Dinkci der Ausgleich. In einem umkämpften Spiel war das Remis letztlich leistungsgerecht.
Borussias Trainer Gerardo Seoane nahm gegenüber der Pokal-Blamage in Saarbrücken am Dienstag drei Veränderungen in der Startelf vor. Friedrich, Itakura und Netz blieben zunächst draußen, Wöber, Scally und Lainer begannen. Damit verbunden war die Umstellung zurück auf eine Viererkette.
Die Ausrichtung bei Ballbesitz war ein 4-2-3-1 mit Neuhaus in zentraler Rolle hinter Jordan. Die Borussen kamen recht ordentlich in die Partie und zeigten einige gute Ballstafetten und Ansätze im Spiel nach vorne. Nicht ganz überraschend gelang den Fohlen der frühe Führungstreffer: Reitz fing den Ball nach einem Einwurf der Heidenheimer ab und schickte Honorat auf der rechten Seite. Der Franzose passte flach in den Strafraum, wo Jordan den Ball verpasste, aber Hack war dahinter zu Stelle und vollendete flach ins linke Eck (9.).
Abenteuerliche Zweikampfbewertung von Schiedsrichter Petersen
Ein Auftakt wie gemalt, aber das war den Borussen auch in Saarbrücken gelungen. Dieses Mal gab es nicht die direkte Antwort des Gegners, auch wenn Heidenheim nach dem Rückstand mehr vom Spiel hatte. Der Defensivverbund der Borussen arbeitete geschlossen und aufmerksam und ließ sich auch nicht von manch abenteuerlicher Zweikampfbewertung des überfordert wirkenden Schiedsrichter Petersen verunsichern.
Es gab einige gute Umschaltansätze, bei denen jedoch die Klarheit fehlte, je näher es an den gegnerischen Strafraum ging. Die einzige klare Torchance der Fohlen gab es nach einem super Pass von Hack auf Scally, der von links flach in den Rückraum passte, wo Neuhaus frei zum Schuss kam. Doch Borussias Zehner setzte den Ball über den Querbalken und verpasste es damit, sich selbst ein Geburtstagsgeschenk zu machen.
Foulelfmeter für Heidenheim wird vom VAR einkassiert
Heidenheim erspielte sich derweil keine wirklich gefährliche Chance und wäre in der Nachspielzeit doch fast zum Ausgleich gekommen. Schiedsrichter Petersen zeigte auf den Elfmeterpunkt, nachdem Lainer den Ball gegen Beste verloren hatte und Elvedi daraufhin im Strafraum Kleindienst foulte. Doch zum Glück checkte der VAR die Situation und erkannte, dass Kleindienst knapp im Abseits stand, als Beste ihm den Ball zuspielte. Damit war Elvedis Foul irrelevant und der Elfmeter wurde zurückgenommen.
Die Halbzeitführung der Borussia war nicht unverdient, doch nach dem Seitenwechsel veränderten sich die Kräfteverhältnisse. Gleich drei neue Spieler kamen bei den Gastgebern, die nun mit deutlich mehr Zielstrebigkeit zu Werke gingen. Es gab eine Vielzahl an Standards für Heidenheim und auch wenn die Gladbacher diese fast ausnahmslos stabil verteidigten, wurde das Eis von Minute zu Minute dünner, auf dem sie sich bewegten.
Borussia fängt sich den folgerichtigen Ausgleich
Das lag primär daran, dass es kaum noch eigene Ballbesitzphasen gab, um den Rhythmus der Heidenheimer zu stören. Kurz nachdem Wöber eine Gelbe Karte wegen Zeitspiels gesehen hatte, gelang Heidenheim der Ausgleich. Gegen etwas aufgerückte Borussen gelangte der Ball von Sessa zu Pieringer, der mit dem Rücken zum Tor stehend per Kopf für Dinkci ablegte. Der konnte ohne Gegnerdruck Maß nehmen und schoss perfekt aus 17 Metern ins linke Eck – Nicolas reagierte überhaupt nicht (66.).
Der Ausgleich war verdient und Heidenheim drückte weiter aufs Tempo. Nach einer der zahlreichen Ecken der Heidenheimer köpfte Kleindienst an den Pfosten (74.). Borussias Trainer Gerardo Seoane hatte zuvor bereits Itakura und Ngoumou für Neuhaus und Jordan gebracht und wechselte fünf Minuten später auch noch Friedrich und Netz für Lainer und Honorat ein. Ab da wurde dann wieder mit Dreierkette verteidigt.
Die Bereitschaft, das eigene Tor zu verteidigen, blieb groß
Die Borussen schafften es immerhin, etwas Druck vom Kessel zu nehmen und Heidenheim nun auch mal wieder etwas zu beschäftigen. Die Bereitschaft, das eigene Tor zu verteidigen, blieb groß und so brachten die Borussen am Ende den Punkt über die Zeit. Keine der beiden Mannschaften hatte noch eine klare Tormöglichkeit. Das 1:1 in einem umkämpften Spiel war dann letztlich auch das gerechte Resultat an diesem Nachmittag.
Kurzstatistik zum Spiel:
1. FC Heidenheim: Müller – Traoré (46. Busch), P. Mainka, Siersleben (46. Pieringer), Föhrenbach – Theuerkauf, Schöppner, Dinkci (88. Pick), Dovedan (46. Sessa), Beste – Kleindienst (88. Schimmer)
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Lainer (76. Friedrich), Elvedi, Wöber, Scally – Weigl, Reitz (83. Koné) – Honorat (76. Netz), Neuhaus (71. Itakura), Hack – Jordan (71. Ngoumou)
weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Kramer, Herrmann, Ranos
Tore: 0:1 Hack (9.), 1:1 Dinkci (66.)
Gelbe Karten: Traoré – Weigl, Kramer, Wöber
Schiedsrichter: Martin Petersen
Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)
von Redaktion TORfabrik.de – Foto: Sebastian Widmann / Getty Images
